Blumen und Blüten im Frühling

 

 

 

                

 

Die Tulpe               
 
Dunkel war alles und Nacht.
In der Erde tief
die Zwiebel schlief,
die braune.
 
Was ist das für ein Gemunkel,
was ist das für ein Geraune?
Dachte die Zwiebel,
plötzlich erwacht.
Was singen die Vögel da droben
und jauchzen und toben?
 
Von Neugier gepackt
hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht
rund um geblickt
mit einem schönen Tulpengesicht.
 
Da hat ihr der Frühling entgegengelacht.
 
 
Josef Guggenmos (1922-2003)

 

        

       

         

 

Frühlingsgedicht
 
 
Als dann der Frühling im Garten stand,
das Herz, ein seltsam Sehnen empfand,
und die Blumen und Kräuter und jeder Baum
wachten auf aus dem Wintertraum,
Schneeglöckchen und Veilchen hat über Nacht
der warme Regen ans Licht gebracht,
aus Blüten und dunkler Erde ein Duft
durchzog wie ein sanftes Rufen die Luft.

Shelley Percy Bysshe (1792-1832)

 

 

 

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